13 Nov

Praxis-Check 3D-Druck mit der Matyssek Metalltechnik: Mit kundenspezifischen Produktionshilfen Kosten und Zeit sparen!

Das Unternehmen

Die Matyssek Metalltechnik GmbH (im Folgenden kurz Matyssek) ist seit über 90 Jahren in der Metallverarbeitung tätig. Über 80 Mitarbeitende arbeiten in Stadtoldendorf an Metallgehäusen und Stahlblechbaugruppen nach Kundenwunsch. Matyssek ist immer auf der Suche nach neuen Technologien, die in der Metallindustrie den entscheidenden Unterschied ausmachen können.

Die Idee

Beim Schweißen von Blechen sind das Vorbereiten der Werkstücke und die korrekte Platzierung dieser auf dem Schweißtisch sehr arbeits- und zeitaufwändig. Je nach Gehäuse und Kundenwunsch müssen diverse Halterungen und Winkel verwendet werden, um die Bleche richtig zueinander zu positionieren. Mithilfe der Additiven Fertigung soll dieser Prozess vereinfacht und die Platzierung der Bleche erleichtert werden. Matyssek wollte dafür gerne Produktionshilfen mit eingelassenen Gewindeeinsätzen für wiederverwendbare Niederhalter gefertigt haben, mit denen sie die Belche auf dem Schweißtisch fixieren können. Ein zusätzlicher Vorteil für sie besteht darin, dass bei der Serienfertigung von Teilen und bei Nachbestellungen eines Kunden der Schweißtisch schneller wieder auf die Geometrie des Kunden umgerüstet werden kann. Damit würden für Matyssek die Prozesse effizienter als bei der Verwendung generischer Halter.

Die Umsetzung

Niedersachsen ADDITIV und Matyssek entwarfen in Zusammenarbeit Produktionshilfen aus Kunststoff, die im Fused Filament Fabricration (FFF)-Verfahren gedruckt werden können. Die Besonderheit lag dabei in den einsetzbaren Gewinden, die ein sicheres und präzises Befestigen von wiederverwendbaren Niederhaltern in den Produktionshilfen ermöglichen sollen. Grundsätzlich ist es zwar möglich, Gewinde zu drucken. Aber gedruckte Gewinde lassen sich üblicherweise nicht beliebig oft wiederverwenden: sie weiten sich durch Verschleiß und die Schrauben sitzen nicht mehr fest. Daher setzt Niedersachsen ADDITIV in diesem Fall auf einsatzbare Hülsen, die nach dem Druck mit Hilfe eines Lötkolbens in entsprechende Aussparungen verpresst werden. Beim Design der Aussparungen musste ein Mindestabstand zu Rändern eingehalten werden, um die Integrität des Druckteils nicht zu senken. Außerdem muss das Innenmaß der Aussparung um eine definierte Größe kleiner sein als der Außendurchmesser der Hülse, um einen festen Sitz zu garantieren. Die Werte hängen von der Größe der Gewinde ab und können zum Beispiel auf der Website von CNC-Kitchen (https://www.cnckitchen.com/blog/tipps-amp-tricks-fr-gewindeeinstze-im-3d-druck) nachgeschaut werden.

Verschiedene, aus ABS gedruckte, Produktionshilfen, in die Gewindehülsen eingelassen wurden.

Ergebnisse und Ausblick

ie Druckergebnisse des Praxis-Checks 3D-Druck mit der Firma Matyssek sind in Abbildung 1 und 2 dargestellt. Abbildung 1 zeigt die aus ABS gedruckten Produktionshilfen, in die Gewindehülsen eingelassen wurden. Das Einlassen der Gewindehülsen verlief problemlos und die Niederhalter konnten fest montiert werden. Abbildung 2 zeigt die Produktionshilfen mit montierten Niederhaltern. In ersten Tests mit Stahlblechen hat sich der Ansatz als vielversprechend herausgestellt. Direkt im Anschluss an die Zusammenarbeit mit Niedersachsen ADDITIV hat Matyssek einen hochwertigen FFF-Drucker angeschafft, um zukünftig Stahlbleche für die Gehäuseproduktion mit gedruckten Produktionshilfen zu fixieren.

Gedruckte Produktionshilfen mit montierten Niederhaltern.