Niedersachsen ADDITIV

Kein 3D–Druck ohne digitale Daten – um mittels Additiver Fertigung Bauteile zu drucken, muss die 3D–Druckanlage Daten über das zu fertigende Bauteil verarbeiten. Ob Konstrukteure diese Daten direkt im Computernetzwerk des fertigenden Unternehmens generieren, der Kunde einen Datensatz per E–Mail übermittelt oder auf einem Portal des fertigenden Unternehmens hochlädt: Diese Daten sind vor Cyberangriffen zu schützen.

Datensicherheit ist ein Wettbewerbsvorteil

Dabei geht es nicht nur darum, dass die Daten nicht von Dritten abgefangen und zur Herstellung von Produktfälschungen missbraucht werden können. Auch muss die Integrität der Daten gewahrt werden, damit diese nicht von Dritten verändert werden. Je nach Anwendungsfall kann der Datensatz auch personenbezogene Daten enthalten, die wiederum besonders schützenswert sind.

Neben qualitativen und wettbewerblichen Aspekten hat die Cybersicherheit auch eine juristische Dimension. Beinhaltetet ein Datensatz etwa Geschäftsgeheimnisse wie 3D–Druckdaten für Produktprototypen, muss der Kunde sicher sein können, dass der Auftragnehmer seine Daten zuverlässig schützt. Neben einer Vertraulichkeits–vereinbarung müssen sowohl Auftraggeber als auch Auftragnehmer technische und organisatorische Maßnahmen umsetzen, um die Daten vor unbefugten Zugriffen zu schützen. Unternehmen, die dieser Herausforderung aktiv begegnen, verschaffen sich einen signifikanten Wettbewerbsvorteil. So kann auch die Anwendung der Block–chaintechnologie den direkten Datenaustausch von Unternehmen zu Unternehmen absichern oder die Anzahl der zugelassenen Drucke limitieren.

KMU im Visier von Cyberkriminellen

Hackerangriffe auf Unternehmen jeder Größe sind keine Seltenheit, sondern zählen zum Alltag. Dennoch stoßen IT-Verantwortliche, die auf die Gefahr von Datendiebstahl, finanzielle Schäden, Reputationsverluste oder Schadsoftware wie etwa Verschlüsselungstrojaner hinweisen, nicht selten auf Ablehnung. Besonders in KMU erhält das komplexe Thema Cybersicherheit im Tagesgeschäft nicht selten eine untergeordnete Bedeutung. Zudem mangelt es oftmals am Budget für Hard- und Software sowie die Einstellung oder Schulung von Fachpersonal. Für Cyberkriminelle sind diese Unternehmen bevorzugte Angriffsziele.

Unternehmen, die in den 3D-Druck einsteigen wollen, sollten IT-Sicherheit deshalb nicht außer Acht lassen und die verfügbaren Beratungs- und Förderangebote nutzen!

Zentrales Informationsportal zur IT-Sicherheit

Die Digitalagentur Niedersachsen bietet Unternehmen unter https://digitalagentur–niedersachsen.de/it–sicherheit ein zentrales Informationsportal für IT–Sicherheit mit Beratungs– und Unterstützungsangeboten zur Datensicherheit und zum Datenschutz. Darüber hinaus bietet das Onlineportal Selbstchecks an, informiert über Veranstaltungen und aktuelle IT–Sicherheitsthemen.

Digitalbonus für KMU in Niedersachsen

Kleine und mittelständische Unternehmen werden seit dem 01. September 2019 mit einem Zuschuss von bis zu 10.000 Euro für Investitionen in Hard– und Software sowie IT–Sicherheit gefördert. Infos zu diesem Förderprogramm stellt die Investitions– und Förderbank des Landes Niedersachsen (NBank) unter https://www.nbank.de/Unternehmen/Existenzgründung/Digitalbonus.Niedersachsen/index.jsp allen Interessierten zur Verfügung bereit.