21 Okt.

Rubarth Apparate im Praxis-Check: 3D-Druck für Spezialanlagen mit Lebensmittelkontakt

Die Rubarth Apparate GmbH fertigt hochpräzise Umweltsimulationsgeräte. Das Familienunternehmen produziert etwa Klimaschränke, Lichtthermostate und Keimapparate in Laatzen. Im Praxis-Check testeten die Expert:innen von Niedersachsen ADDITIV anspruchsvolle Kunststoffe für ein Bauteil mit hygienischen Anforderungen.

Über das Unternehmen

NameRubarth Apparate GmbH
BrancheApparatebau
Mitarbeitende1-20
Standort30880 Laatzen
Websitehttps://rumed.de/

Die Idee

Für spezielle Kunststoffbauteile in kleinen Stückzahlen lohnen sich Spritzgussformen nicht: Die Werkzeugkosten sind hoch und die Lieferzeiten lang. Im Praxis-Check 3D-Druck suchte Rubarth Apparatedaher nach einer wirtschaftlichen Lösung für Kunststoffteile ihres Steigsichters, einer Maschine, die Samenkörner nach Gewicht sortiert. Für den Lebensmittelbereich sollten die Komponenten glatte Oberflächen aufweisen, denn es dürfen sich keine Keime in den Rillen zwischen den Schichten des 3D-Drucks anlagern. Die Bauteile sollten zudem UV-stabil und mechanisch robust sein und Endkunden eine hohe Druckqualität bieten. Niedersachsen ADDITIV prüfte gemeinsam mit dem KMU, ob 3D-Druck hier eine wirtschaftliche Alternative bietet.

Die Umsetzung

Das Team von Niedersachsen ADDITIV testete die Bauteile mit verschiedenen Materialien im bekannten FDM-Verfahren, dem Fused Deposition Modeling. Wegen der gestellten Anforderungen bot sich eine Auswahl anspruchsvoller Materialien an wie ABS, ASA, HPP4 mit 25 Prozent Glasfaseranteil und ABS-Polycarbonat.

ABS schied wegen mangelnder UV-Beständigkeit aus, während ABS-Polycarbonat zu starkem thermischem Verzug neigt. ASA hingegen stellte sich für dieses Projekt als das geeignetste Material heraus: Es ist witterungs- und UV-beständig. Und die für das FDM-Verfahren typischen sichtbaren Schichten lassen sich zudem durch eine Oberflächenbehandlung mit Aceton-Dampf glätten.

Ergebnisse

Durch den Wechsel des Fertigungsverfahrens muss die KMU nun keine Bauteile mehr bevorraten. Sie kann nun bei Bedarf flexibel und schnell selbst vor Ort in Laatzen fertigen. Da die KMU keine Spritzgussform mehr benötigt, kann sie Änderungen am Produkt kostengünstig umsetzen.

Rubarth Apparate entschied sich direkt für ein FDM-Druckermodell. Nach kleineren Anpassungen der Bauteilkonstruktion für die Additive Fertigung wird die Maschine vor allem für Elektronikgehäuse und Komponenten des Steigsichters genutzt.

Weitere Eindrücke bekommen Sie in unserem Praxis-Check-Video.