Praxis-Check 3D-Druck Trauthwein GmbH
Ob in Augsburg, Hamburg oder Wuppertal – die Entwässerungssysteme der Trauthwein GmbH aus Burgdorf kommen auf vielen Straßen und Brücken Deutschlands zum Einsatz. Geschäftsführerin Anneliese Trauthwein hat mit ihrer Schachtabdeckung zum Rattenschutz ein innovatives Produkt auf den Markt gebracht. Mit Hilfe von 3D-Druck möchte die Unternehmerin Prototypen anfertigen, mit denen sie das Produkt schnell und einfach ihren Kunden präsentieren kann.
Das Unternehmen
Die Trauthwein GmbH bietet Lösungen für Entwässerungstechnik im Brücken-, Straßen- und Tunnelbau an. Das Unternehmen unterstützt Geschäftspartner bei der Ausarbeitung von Ausschreibungen und Leistungsverzeichnissen im Neubau oder bei Sanierung und berät bei der Erarbeitung von neuen Produkten und Sonderlösungen.
Name
Trauthwein GmbH
Standort
31303 Burgdorf
Mitarbeiter
10-49
Website
www.trauthwein-gmbh.de
Die Idee
Anneliese Trauthwein und ihr Mann Hans-Jürgen Trauthwein haben gemeinsam ein neues Produkt entwickelt: Eine Schachtabdeckung, die aufgrund ihrer länglichen Schlitze verhindert, dass Ratten aus der Kanalisation heraus- und hineinlaufen können. Bisher hat die Trauthwein GmbH Prototypen von neuen Produkten gießen lassen, um sie den Kunden vorstellen zu können. Das ist allerdings nicht nur zeitaufwendig und muss längerfristig geplant werden, die Modelle der Abdeckungen aus Gusseisen sind auch sehr schwer und damit nicht gut handhabbar. Der Wunsch an Niedersachsen ADDITIV lautete daher: Lässt sich per 3D-Druck ein Kunststoff-Prototyp herstellen, der schnell verfügbar ist, und sich bequem zum Kunden mitnehmen lässt?
“Wir hoffen, dass wir durch 3D-Druck unsere neuentwickelten Produkte schneller den Kunden präsentieren können.”
Anneliese Trauthwein, Geschäftsführerin Trauthwein GmbH
Die Umsetzung
Der Prototyp besteht aus zwei additiv zu fertigenden Teilen: Deckel und Rahmen. CAD-Dateien der Schachtabdeckungen als 3D-Modelle konnte das Unternehmen zur Verfügung stellen. Vor dem Druck der Schachtabdeckung allerdings galt es, noch einige konstruktive Änderungen vorzunehmen.
Zum einen wollte die Trauthwein GmbH ein anderes Verschlusskonzept realisieren: Statt mit Schrauben sollte die Schachtabdeckung mit einem Drehverschluss befestigt werden können, um die Handhabung bei der Reinigung durch die Straßenmeistereien zu erleichtern. Weitere durchgeführte Änderungen betrafen die Form des Rahmens. Hierbei wurde eine konische Außenkontur mit abgerundeten Aussparungen zur Fixierung des Rahmens im Boden umgesetzt.
Da die Schachtabdeckung mit einem Durchmesser von ca. 700 Millimetern recht groß ist, benötigt man einen 3D-Drucker mit entsprechend großem Bauraum. Daher kam für den Druck der Abdeckung nur das FDM (Fused Deposition Modeling)-Verfahren in Frage, mit dem an einer Maschine mit entsprechender Bauraumgröße gedruckt werden kann.
Als Material wurde PLA (Polylactide), auch umgangssprachlich Polymilchsäuren genannt, ausgewählt. Dieser Kunststoff lässt sich sehr gut mittels FDM-Verfahren verarbeiten und ist sehr leicht.
Das Ergebnis
Ausblick
Welcher Weg auch gewählt wird: Für die Trauthwein GmbH hat sich gezeigt, dass der 3D-Druck für die Herstellung von Prototypen eine überzeugende Alternative zum Formenbau darstellt. Geschäftsführerin Anneliese Trauthwein ist überzeugt: “Wir werden in Zukunft mit 3D-Druck arbeiten und sind hochmotiviert.”